Wie wird man Dachdecker? Der Weg zum Traumjob in der Höhe
Sie interessieren sich für den Beruf des Dachdeckers oder möchten Ihrer Tochter oder Ihrem Sohn mehr über diese spannende Berufswahl erzählen? Dann sind Sie hier genau richtig. In diesem Artikel erfahren Sie alles über die Ausbildung zum Dachdecker EFZ (Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis) in der Schweiz.
Der Einstieg in die Ausbildung
Die Ausbildung zum Dachdecker EFZ dauert drei Jahre und kombiniert, wie in der Schweiz üblich, die praktische Arbeit im Lehrbetrieb mit dem theoretischen Unterricht in der Berufsfachschule. Der Einstieg ist nach Abschluss der obligatorischen Schulzeit möglich, wobei gute Noten in Mathematik und Werken von Vorteil sind.
Was viele nicht wissen:
Es gibt keine formellen Anforderungen an den Schulabschluss. Wichtiger sind:
- Handwerkliches Geschick
- Keine Höhenangst
- Ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen
Auch körperliche Fitness ist essenziell, da der Beruf körperlich anspruchsvoll ist.
Die Lehrstellensuche
Die Suche nach einer Lehrstelle beginnt idealerweise ein Jahr vor dem gewünschten Ausbildungsbeginn. Viele Betriebe bieten Schnupperlehren an, die sehr zu empfehlen sind. Während einer Schnupperlehre, die meist drei bis fünf Tage dauert, können Interessierte den Berufsalltag hautnah erleben und herausfinden, ob der Beruf wirklich zu ihnen passt.
Der Berufsalltag während der Lehre
Die praktische Ausbildung findet hauptsächlich im Lehrbetrieb statt. Hier lernen die Lernenden von erfahrenen Berufsleuten alle wichtigen Handgriffe. Der Arbeitsalltag ist vielfältig:
- Eindecken von Dächern mit verschiedenen Materialien
- Montage von Dachfenstern und Solaranlagen
- Abdichtungsarbeiten bei Flachdächern
- Reparatur- und Wartungsarbeiten
- Arbeiten mit verschiedenen Werkzeugen und Maschinen
Die schulische Ausbildung
An ein bis zwei Tagen pro Woche besuchen die Lernenden die Berufsfachschule. Hier stehen Fächer wie folgende auf dem Stundenplan:
- Fachrechnen und Fachzeichnen
- Materialkunde
- Arbeitssicherheit
- Bauphysik
- Allgemeinbildender Unterricht (ABU)
Zusätzlich finden überbetriebliche Kurse statt. Diese ergänzen die betriebliche und schulische Ausbildung und vermitteln grundlegende praktische Fertigkeiten.
Ausbildungsvergütung
Die Lehrlingslöhne sind in der Schweiz je nach Kanton und Betrieb unterschiedlich. Als Orientierung:
- 1. Lehrjahr: 800–1000 CHF pro Monat
- 3. Lehrjahr: 1400–1700 CHF pro Monat
Die Lehrabschlussprüfung
Am Ende der Ausbildung steht die Lehrabschlussprüfung. Diese besteht aus einem praktischen und einem theoretischen Teil. Im praktischen Teil müssen die Lernenden ihr Können bei verschiedenen Arbeiten unter Beweis stellen. Der theoretische Teil prüft das Fachwissen.
Weiterbildungsmöglichkeiten
Nach erfolgreichem Abschluss stehen viele Weiterbildungsmöglichkeiten offen:
- Berufsprüfung zum Vorarbeiter/zur Vorarbeiterin mit eidg. Fachausweis
- Höhere Fachprüfung zum Dachdeckermeister/zur Dachdeckermeisterin
- Weiterbildung zum Polier/zur Polierin
- Techniker/in HF Bauplanung
- Mit der Berufsmaturität ist auch ein Studium an einer Fachhochschule möglich
Besonderheiten der Ausbildung in der Schweiz
Die Schweizer Ausbildung zum Dachdecker geniesst international einen ausgezeichneten Ruf. Besonders die Kombination aus praktischer Arbeit und theoretischer Ausbildung wird geschätzt. Auch die hohen Sicherheitsstandards und die intensive Schulung in modernen Technologien wie Solaranlagen-Installation oder energieeffiziente Dachsystemezeichnen die Schweizer Ausbildung aus.
Zukunftsperspektiven
Die Aussichten für Dachdecker sind ausgezeichnet:
- Der Trend zu energieeffizienten Gebäuden
- Die zunehmende Nachfrage nach Solaranlagen
- Der kontinuierliche Bedarf an Sanierungen
Diese Faktoren sorgen für eine stabile Auftragslage. Zudem bietet der Beruf gute Verdienstmöglichkeiten – besonders mit zusätzlichen Qualifikationen.
Fazit
Die Ausbildung zum Dachdecker ist anspruchsvoll, aber sehr vielseitig. Sie verbindet traditionelles Handwerk mit modernen Technologien und bietet ausgezeichnete Zukunftsperspektiven. Wer keine Höhenangst hat, gerne praktisch arbeitet und sich für nachhaltiges Bauen interessiert, findet hier einen spannenden Beruf mit vielen Entwicklungsmöglichkeiten.